Ein Bilder-Rundgang durch das Museum im Rathaus Eglosheim
Liebe Mitglieder und Freunde des Historischen Verein Eglosheim,
aufgrund der Coronakrise war es uns leider nicht möglich, unser Museum im Rathaus zu öffnen.
Viele Vereinsmitglieder und Interessierte konnten dadurch unsere Ausstellungen nicht besuchen.
Deshalb wollen wir Ihnen die Gelegenheit bieten, über die Eglosheimer Nachrichten, einen Einblick in unsere derzeitige Ausstellung zu bekommen.
Wir werden heute und auch in den kommenden Ausgaben jeweils Ausstellungsteile präsentieren.
Im letzten Jahr wurde unser Verein 15 Jahre alt. Am 05.09.2009 wurde der Umbau des Rathauses abgeschlossen und konnte die Einweihung gefeiert werden.
Dies war der Start zu unseren Ausstellungen im Rathaus Eglosheim.
Unsere erste Ausstellung wurde mit dem Titel „Leben ins Rathaus“ am 28.03.2010 mit Fundstücken aus dem Dachboden veranstaltet.
Wir können zufrieden auf 10 gelungene Ausstellungen zurückblicken.
Zum Jubiläum im September 2019 eröffneten wir eine Ausstellung mit dem Titel „Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“.
Für diese Ausstellung wählten wir die historisch interessantesten Objekte aus den jeweiligen Jahresausstellungen aus. Somit können wir einen gebündelten Überblick unserer letzten 10 Ausstellungen präsentieren.
Aus der aktuellen Ausstellung „Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“ präsentiert Ihnen der Historische Verein Eglosheim einen weiteren, aber auch den letzten Ausstellungspunkt.
Zehnte Ausstellung „Technik im Wandel der Zeiten“ - Eröffnungsbeginn war der 01. September 2018.
Die Wirtschafts-Wunder-Zeit nach den Kriegen hat dafür gesorgt, dass die technische Entwicklung sich in allen Bereichen massiv gesteigert hat.
Unsere Ausstellung zeigte einen kleinen Einblick in Dinge des täglichen Lebens, die sich weiterentwickelt haben.
Aus der aktuellen Ausstellung „Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“ präsentiert Ihnen der Historische Verein Eglosheim einen weiteren Ausstellungspunkt.
Neunte Ausstellung „Durchs Objektiv betrachtet- Mieder & Mehr“ Eröffnungsbeginn war der 05.03.2017. Dass Geschichte auch spannend und erotisch sein kann zeigte unsere Ausstellung 2017.
Die Mode der Jahrhunderte hatte viele Vacetten. Um die Modeerscheinungen zu formen wurde ein Korsett verwendet. Im deutschsprachigen Raum wurde es auch Mieder genannt. Ein eng anliegendes Kleidungsstück mit langer Entwicklungsgeschichte und vielen Funktionen. Vom stützenden medizinischen Einsatz, bis zur Symbolisierung der gesellschaftlichen Stellung, aber auch der schlichten Formgebung, um die weiblichen Rundungen zu unterstreichen, waren diese Kleidungsstücke erdacht. Die engen Schnürungen waren oftmals nicht nur für die Trägerin atemberaubend.
Bereits die Spanier trugen für ihre Hoftracht ab 1550 ein Korsett, das als steifes Unterkleid eng am Oberkörber geschnürt wurde. Um dieses Korsett zu versteifen, wurde Fischbein, Horn oder Rohr eingenäht. Später, um die Jahrhundertwende, benutzte man dafür auch Stahlfedern für die Versteifung.
Nach 1660 wurde die Taillie immer schmaler, so dass man dann auch von einer Wespentaillie sprach. Diese Formen waren jedoch nicht sehr bequem. Damen die so eng eingeschnürt wurden, hatten oft gesundheitliche Probleme, da die Organe durch das einschnüren stark verschoben wurden. Im Rokoko wurde zu Hofe das Mieder mit einem Reifrock ergänzt, so dass die Taillie noch schmaler wirkte. Beinlinge mit weißen Rüschen, im Volksmund auch „Brunzhosen“ genannt, waren im Schritt offen und wurden unter dem Kleid getragen.
Aus der aktuellen Ausstellung „Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“ präsentiert Ihnen der Historische Verein Eglosheim einen weiteren Ausstellungspunkt.
Achte Ausstellung „450 Jahre Rathaus Eglosheim - Wenn das Rathaus erzählen könnte“ Eröffnungsbeginn war der 06.03.2016.
1566 wurde unser Rathaus in Eglosheim erstmalig erwähnt. Mit dem Pfarrhaus, der Katharinenkirche, der alten Kelter, die damals an der Stelle der späteren Schule stand - heute steht dort das Vereinsheim des Musikverein Eglosheim - und dem Beuttenmiller-Hof, bildete das Rathaus die Ortsmitte des historischen Eglosheim. Leider fiel es im 30-jährigen Krieg, wie auch die meisten anderen Häuser, durch mehrfache Brandschatzung des Ortes zum Opfer. Im 17. Jahrhundert wurde das Rathaus auf dem alten steinernen Sockel neu errichtet. 1859 wurde es erneut umgebaut und in den Jahren 1873/74 um den kleinen Glockenturm erweitert.
Für wichtige Bekanntmachungen, Einberufung der Gemeinderäte und Alarmierung der Feuerwehr wurde die Rathausglocke in verschiedenem Rhythmus geläutet. Leider hat diese Glocke das selbe Schicksal wie die meisten Kirchenglocken im 2. Weltkrieg ereilt. Sie wurde beschlagnahmt und ist zur Waffenproduktion eingeschmolzen worden.
1901 wurde die Einverleibungerklärung im Ratssaal unterzeichnet. Dadurch wurde Eglosheim zur ersten Vorstadt von Ludwigsburg. Zu dieser Zeit lieferten die Dorfbrunnen nicht mehr genügend Wasser für Mensch und Tier ebenso fehlte es an einer moderner Energieversorgung. Durch diese Eingemeindung bekam der Ort im Gegenzug für die Abgabe von Flächen an Luwigsburg eine moderne Infrastuktur wie Wasser, Abwasserkanäle, Strom und eine Gasversorgung finanziert.
Aus der aktuellen Ausstellung „Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“ präsentiert Ihnen der Historische Verein Eglosheim einen weiteren Ausstellungspunkt.
Siebte Ausstellung „Einkaufen in Alt-Eglosheim“ Eröffnungsbeginn 01.03.2015.
Eglosheim, als schnell wachsender Vorort von Ludwigsburg, hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine sehr gute Versorgung mit Lebensmittel, Metzgereien, Bäckereien und Gemischtwarenläden. Alle Einkäufe des täglichen Bedarfs konnten fußläufig erledigt werden. Wie es heute wieder einige Nieschenanbieter praktizieren, war es damals normal, dass viele Lebensmittel „unverpackt“ angeboten wurden. Essig, Öl, Salz, Senf, Zucker, Kaffee und auch Ziccorie wurden mit der Zeigerwaage gewogen und in mitgebrachte Gefäße abgefüllt. Die abgebildete Milchzapfanlage stammt aus dem ehemaligen A&O Lebensmittelgeschäft der Fam. Deiss, früher im Falkenweg 40. Die Milch konnte direkt aus der großen Kanne in Flaschen oder kleine Gefäße abgefüllt werden. Aber auch Milch, direkt von der Kuh sowie auch andere landwirtschaftliche Produkte konnten beim Bauern direkt gekauft werden.
Einer der letzten „Tante Emma Läden“ war in der Monreposstrasse, gegenüber dem Gasthof Hirsch, angesiedelt. Besitzerin war Emma Burkhard, die den Gemischtwarenladen von ihrem Vater Paul Stoll übernahm. Bis zu ihrem gewaltsamen Tod am 06.07.1982, betrieb sie das Geschäft wie in früheren Zeiten. An diesem Tag wurde sie von drei Jugendlichen überfallen, die es auf Alkohol und Zigaretten abgesehen hatten. Da die Buben zur Tatzeit beobachtet wurden, konnten sie schnell dingfest gemacht und des Mordes an Emma Burkhard angeklagt werden. Die Jugendlichen bestritten jedoch die Tat und behaupteten, dass Frau Burkhard bereits tot im Laden lag. Keiner glaubte ihnen. Einige Tage später meldete sich der eigentliche Täter, ein Landstreicher, aufgrund seinem schlechten Gewissen, und gabt die Tat zu.