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Aus der aktuellen Ausstellung „Das Beste aus den letzten 10 Jahren Museum im Rathaus“ präsentiert Ihnen der Historische Verein Eglosheim einen weiteren Ausstellungspunkt.

Siebte Ausstellung „Einkaufen in Alt-Eglosheim“ Eröffnungsbeginn 01.03.2015.

Einkaufen in Alt Eglosheim 03Eglosheim, als schnell wachsender Vorort von Ludwigsburg, hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine sehr gute Versorgung mit Lebensmittel, Metzgereien, Bäckereien und Gemischtwarenläden. Alle Einkäufe des täglichen Bedarfs konnten fußläufig erledigt werden. Wie es heute wieder einige Nieschenanbieter praktizieren, war es damals normal, dass viele Lebensmittel „unverpackt“ angeboten wurden. Essig, Öl, Salz, Senf, Zucker, Kaffee und auch Ziccorie wurden mit der Zeigerwaage gewogen und in mitgebrachte Gefäße abgefüllt. Die abgebildete Milchzapfanlage stammt aus dem ehemaligen A&O Lebensmittelgeschäft  der Fam. Deiss, früher im Falkenweg 40. Die Milch konnte direkt aus der großen Kanne in Flaschen oder kleine Gefäße abgefüllt werden. Aber auch Milch, direkt von der Kuh sowie auch andere landwirtschaftliche Produkte konnten beim Bauern direkt gekauft werden.
Einer der letzten „Tante Emma Läden“ war in der Monreposstrasse, gegenüber dem Gasthof Hirsch, angesiedelt. Besitzerin war Emma Burkhard, die den Gemischtwarenladen von ihrem Vater Paul Stoll übernahm. Bis zu ihrem gewaltsamen Tod am 06.07.1982, betrieb sie das Geschäft wie in früheren Zeiten. An diesem Tag wurde sie von drei Jugendlichen überfallen, die es auf Alkohol und Zigaretten abgesehen hatten. Da die Buben zur Tatzeit beobachtet wurden, konnten sie schnell dingfest gemacht und des Mordes an Emma Burkhard angeklagt werden. Die Jugendlichen  bestritten jedoch die Tat und behaupteten, dass Frau Burkhard bereits tot im Laden lag. Keiner glaubte ihnen. Einige Tage später meldete sich der eigentliche Täter, ein Landstreicher, aufgrund seinem schlechten Gewissen, und gabt die Tat zu.

Um die Jahrhundertwende gab es im historischen Ortskern von Eglosheim vier Bäckereien. Die einzige noch übrig gebliebene Bäckerei in der Hahnenstrasse  ist die heutige „Bäckerei, Konditorei und Cafè Koch“.   Der Besitzer um die Jahrhundertwende ist leider unbekannt. Auf dem Foto von 1912 ist die Familie von Eugen Bommer zu sehen, die vor ihrem neu eröffneten Geschäft mit der Beschilderung „Brot & Feinbackwaren und Mehlhandlung - Eugen Boḿer“ stehen. Bis ins Jahr 1960 wurde der Familienbetrieb von seinem Sohn Willi Bommer weitergeführt.
Danach übernahm die Familie Philip zehn Jahre die Bäckerei.
Hans Koch und seine Frau Hildegard begannen 1964 mit einer Bäckerei in der Seestrasse und kaufte 1970 das Gebäude in Eglosheim als Filialbetrieb.  
Nach einem umfangreichen Umbau 1983, verlegte er seinen Hauptbtrieb und die komplette Produktion nach Eglosheim. Seit dem Tod von Hans Koch führt sein Sohn, Bäckermeister Alfred Koch, die Tradition des Backhandwerks im elternlichen Bertieb bis heute fort.  Er stellt noch, wie aus früheren Zeiten überliefert, seine Backwaren in Handarbeit her. Seine Frau kümmert sich mit ihren Angestellten um den Verkauf und die Belieferung der Filialverkaufsstellen.

Thomas Seyfang - Quellen: Hildegard Koch, Rudolf Koch

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Ausgabe Oktober 2020

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